Bereits 1351 war eine neue Klosterkirche für das 1272 erstmals erwähnte Franziskanerkloster in Dresden erbaut worden. Am Südchor der zweischiffigen Saalkirche schuf ein unbekannter Baumeister vermutlich zwischen 1398 und 1406 die sogenannte Busmannkapelle. Sie diente der Familie Busmann als Kapelle und Begräbnisstätte. Bis 1552 hatte die Kapelle einen Altar mit einer Darstellung des Heiligen Grabes. Nach der Reformation wurde das Kloster profaniert und unter anderem als Zeughaus und Lagerstätte für Nahrungsmittel genutzt. Nachdem die Sophienkirche wieder als Gotteshaus geweiht worden war, richtete man die Kapelle um 1600 als Eingangshalle ein.[3] Um 1720 erhielt die Sophienkirche eine neue Silbermann-Orgel, die ihren Platz auf der Empore über dem Südchor fand. In dieser Zeit wurde auf halber Höhe der Fenster der Busmannkapelle eine Decke eingezogen und der so entstandene Oberraum als Bälgekammer für die Orgel genutzt. Wahrscheinlich bereits um 1720, sicher aber ab 1737 diente die Kapelle dem Oberhofprediger als Sakristei – die Sophienkirche erhielt 1737 den Status einer evangelischen Hofkirche. In der Kapelle fanden ab dem 17. September 1737[4] Privatkommunionen statt. Dafür bekam sie einen Zugang durch die Südwand der Sophienkirche. Aus der 1737 aufgelösten Schlosskapelle erhielt die Busmannkapelle den Altar von Wolf Caspar von Klengel sowie einen Taufstein von Hans Walther II. Es ist umstritten, ob die Kapelle tatsächlich, wie in einem Grundriss vor 1864 sichtbar, von 1737 bis 1864 mit einer Wand unterteilt war: „In den barocken Grundrissen ist diese Trennwand vorgesehen und nach den Plänen von Cornelius Gurlitt auch eingezogen worden“.[5] In der zeitgenössischen Literatur wird die Trennwand hingegen nicht erwähnt. Bereits 1824 wurde die Kapelle neu ausgemalt und mit Stuck im Stil der Neogotik versehen. Im Jahr 1864 erfolgte der große Umbau der Sophienkirche unter Christian Friedrich Arnold. Die Kapelle erhielt Maßwerkfenster und die Orgel der Sophienkirche bekam ihren neuen Platz an der nördlichen Westempore, sodass die 1737 eingezogene Decke der Kapelle entfernt werden konnte. Die Busmannkapelle war nun wieder einräumig. An der Westwand errichtete man auf den Pfosten der Bälgekammer eine Empore, die „von einer im Seitengang zu den Emporen führenden Treppe aus“ begehbar war.[6] Gleichzeitig wurde der Eingang zur Kapelle verlegt. War zuvor ein direkter Zugang von außen möglich, konnte die Kapelle nun nur noch über den in der Südwand befindlichen und verbreiterten Zugang von 1737 und einen Eingang von den neu geschaffenen Gängen des Seitenschiffs von 1864 betreten werden. Der Holzfußboden der Kapelle wurde durch Steinplatten ersetzt und die Kapelle neu gestrichen. Im Jahr 1875 besserte Arnold die Rippengewölbe aus und ergänzte Maßwerk und Gewände der Fenster. Von 1875 bis 1910 war in der Kapelle das Nosseni-Epitaph aufgestellt. Bei der Renovierung der Sophienkirche im Jahr 1910 wurde unter der Busmannkapelle eine neue zweiräumige Krypta angelegt, die die alte Krypta der Kirche unter dem Altarbereich ersetzte. Dabei fand man in 4,5 Metern Tiefe Grüfte, in denen sich neben Knochenresten auch Frauentrachten des 15. Jahrhunderts sowie Trachten der Franziskaner erhalten hatten. Da in der Kapelle wahrscheinlich ausschließlich Mitglieder der Familie Busmann ihre letzte Ruhestätte fanden, sind die Kleiderfunde der Familie Busmann zuzuordnen. Die Bestattung männlicher Familienmitglieder in der Tracht der Minoriten zeigt, dass zahlreiche Mitglieder der Familie als Laienbrüder eng mit dem Kloster verbunden waren.[7] Die neue Krypta wurde von Hans Erlwein entworfen und durch Paul Rößler ausgemalt. Sie war nur von der Busmannkapelle aus begehbar und enthielt unter anderem die kunstvollen Särge der Wettiner. Im Februar 1945 brannte die Busmannkapelle wie der Rest der Kirche aus. Die Gewölbe stürzten 1946 zusammen. Einige Architekturfragmente der Kapelle konnten geborgen werden, bevor die Busmannkapelle wie der Rest der Kirche von 1962 bis 1963 abgetragen wurde.
Bereits 1351 war eine neue Klosterkirche für das 1272 erstmals erwähnte Franziskanerkloster in Dresden erbaut worden. Am Südchor der zweischiffigen Saalkirche schuf ein unbekannter Baumeister vermutlich zwischen 1398 und 1406 die sogenannte Busmannkapelle. Sie diente der Familie Busmann als Kapelle und Begräbnisstätte. Bis 1552 hatte die Kapelle einen Altar mit einer Darstellung des Heiligen Grabes. Nach der Reformation wurde das Kloster profaniert und unter anderem als Zeughaus und Lagerstätte für Nahrungsmittel genutzt. Nachdem die Sophienkirche wieder als Gotteshaus geweiht worden war, richtete man die Kapelle um 1600 als Eingangshalle ein.[3] Um 1720 erhielt die Sophienkirche eine neue Silbermann-Orgel, die ihren Platz auf der Empore über dem Südchor fand. In dieser Zeit wurde auf halber Höhe der Fenster der Busmannkapelle eine Decke eingezogen und der so entstandene Oberraum als Bälgekammer für die Orgel genutzt. Wahrscheinlich bereits um 1720, sicher aber ab 1737 diente die Kapelle dem Oberhofprediger als Sakristei – die Sophienkirche erhielt 1737 den Status einer evangelischen Hofkirche. In der Kapelle fanden ab dem 17. September 1737[4] Privatkommunionen statt. Dafür bekam sie einen Zugang durch die Südwand der Sophienkirche. Aus der 1737 aufgelösten Schlosskapelle erhielt die Busmannkapelle den Altar von Wolf Caspar von Klengel sowie einen Taufstein von Hans Walther II. Es ist umstritten, ob die Kapelle tatsächlich, wie in einem Grundriss vor 1864 sichtbar, von 1737 bis 1864 mit einer Wand unterteilt war: „In den barocken Grundrissen ist diese Trennwand vorgesehen und nach den Plänen von Cornelius Gurlitt auch eingezogen worden“.[5] In der zeitgenössischen Literatur wird die Trennwand hingegen nicht erwähnt. Bereits 1824 wurde die Kapelle neu ausgemalt und mit Stuck im Stil der Neogotik versehen. Im Jahr 1864 erfolgte der große Umbau der Sophienkirche unter Christian Friedrich Arnold. Die Kapelle erhielt Maßwerkfenster und die Orgel der Sophienkirche bekam ihren neuen Platz an der nördlichen Westempore, sodass die 1737 eingezogene Decke der Kapelle entfernt werden konnte. Die Busmannkapelle war nun wieder einräumig. An der Westwand errichtete man auf den Pfosten der Bälgekammer eine Empore, die „von einer im Seitengang zu den Emporen führenden Treppe aus“ begehbar war.[6] Gleichzeitig wurde der Eingang zur Kapelle verlegt. War zuvor ein direkter Zugang von außen möglich, konnte die Kapelle nun nur noch über den in der Südwand befindlichen und verbreiterten Zugang von 1737 und einen Eingang von den neu geschaffenen Gängen des Seitenschiffs von 1864 betreten werden. Der Holzfußboden der Kapelle wurde durch Steinplatten ersetzt und die Kapelle neu gestrichen. Im Jahr 1875 besserte Arnold die Rippengewölbe aus und ergänzte Maßwerk und Gewände der Fenster. Von 1875 bis 1910 war in der Kapelle das Nosseni-Epitaph aufgestellt. Bei der Renovierung der Sophienkirche im Jahr 1910 wurde unter der Busmannkapelle eine neue zweiräumige Krypta angelegt, die die alte Krypta der Kirche unter dem Altarbereich ersetzte. Dabei fand man in 4,5 Metern Tiefe Grüfte, in denen sich neben Knochenresten auch Frauentrachten des 15. Jahrhunderts sowie Trachten der Franziskaner erhalten hatten. Da in der Kapelle wahrscheinlich ausschließlich Mitglieder der Familie Busmann ihre letzte Ruhestätte fanden, sind die Kleiderfunde der Familie Busmann zuzuordnen. Die Bestattung männlicher Familienmitglieder in der Tracht der Minoriten zeigt, dass zahlreiche Mitglieder der Familie als Laienbrüder eng mit dem Kloster verbunden waren.[7] Die neue Krypta wurde von Hans Erlwein entworfen und durch Paul Rößler ausgemalt. Sie war nur von der Busmannkapelle aus begehbar und enthielt unter anderem die kunstvollen Särge der Wettiner. Im Februar 1945 brannte die Busmannkapelle wie der Rest der Kirche aus. Die Gewölbe stürzten 1946 zusammen. Einige Architekturfragmente der Kapelle konnten geborgen werden, bevor die Busmannkapelle wie der Rest der Kirche von 1962 bis 1963 abgetragen wurde.