Tierhaltung

Ein Grund für den Verzicht auf Fleisch, stellt die Tierhaltung dar. Um möglichst viel an Fleisch und anderen Tierprodukten billig verkaufen zu können, wird bei der Haltung gespart. Grüne weite Wiesen und artgerechte Haltung sind leider absolute Ausnahmen. Die meisten Tiere werden in Massenbetrieben gehalten, wo sie auf engstem Raum leben müssen. So leben und sterben in der Massentierhaltung allein in Deutschland über 778 Millionen Tiere pro Jahr (Stand 2015; exkl. Fische in Aquakultur).

Dabei werden den Tieren jegliche Grundbedürfnisse eingeschränkt, oft ist es ihnen nicht mal möglich sich im Stall umzudrehen. Außerdem werden die meisten Tiere gewaltsam den Haltungsformen angepasst. Hörner, Ringelschwänze, Schnäbel und zum Teil auch Zähne, werden ohne Betäubung gekürzt bzw. abgetrennt.
Um die Tiere trotz katastrophalen Umständen gesund zu halten, wird ihnen meist eine Menge an Antibiotika verabreicht. In unserem Fleisch sind davon nicht selten Rückstände zu finden, welche sich auch auf die Gesundheit der Konsumenten negativ auswirken.
Aufgrund von Platzmangel ziehen sich die Tiere schwere Verletzungen zu, oder bilden krankhafte Ekzeme. Andere können sich am Ende der Mast dank ihres eigenen Körpergewichts kaum noch bewegen. Eine normale Pute wiegt 5 kg. Das Gewicht am Ende der Mast beträgt bis zu 21 kg.
Die Bewegungsfreiheit wird absichtlich eingeschränkt, damit die Tiere noch schneller an Masse zulegen. Bis zu 26 Hühner müssen sich einen Quadratmeter Platz teilen – das entspricht pro Huhn in etwa einem DIN-A5-Blatt plus einen Bierdeckel. Ein weiteres Beispiel ist die Mindestbodenfläche pro Schwein, welche gerade mal 0,75 m² beträgt.

In Deutschland leben dem Bundesamt für Statistik zufolge derzeit etwa 12,7 Millionen Rinder, davon 4,3 Millionen als Milchkühe, 28 Millionen Schweine und 67,5 Millionen Masthühner, sowie 36,6 Millionen Legehennen. Zählt man andere Nutztiere dazu, leben insgesamt fast doppelt so viele Nutztiere wie Menschen in Deutschland.
Deutschland steht auf Platz 1 der Schweinehaltung und auf Platz 2 der Rinderhaltung in Europa. Doch das Fleisch bleibt jedoch zum Großteil nicht in Deutschland, sondern wird exportiert.

Die Tiere geben unnatürlich hohe Leistungen ab. Sie werden zu Hochleistungsrassen gezüchtet um ein Maximum an Erzeugnissen zu liefern. Zum Beispiel geben Kühe im Normalfall 8 Liter Milch pro Tag. Zweckmäßig gezüchtete Hochleistungsrassen geben ca. 50Liter pro Tag. Durch diesen Zwang zur Höchstleistung werden die Körper der Tiere überlastet, was zu zahlreichen Erkrankungen führt. In der Regel sind die Kühe bereits nach vier bis fünf Jahren körperlich ausgezehrt (bzw. nicht mehr rentabel) und werden geschlachtet.

Ein weiteres Problem sind „nutzlose Tiere“, wie männliche Küken. Sie legen keine Eier und nur schwer an Masse zu. Da sie damit für die Wirtschaft nutzlos sind, werden sie noch am Tag des Schlüpfens bei lebendigem Leib zerstückelt oder mit Kohlendioxid (CO2) vergast, wobei sie einen mindestens 60 Sekunden langen Erstickungstod sterben. So ergeht es allein in Deutschland jährlich 48 Millionen Küken.

Doch egal welche Haltungsform, die Tiere erreichen nicht annähernd ihre eigentliche Lebenserwartung. Viele sterben schon im Jugendalter. Ein Beispiel ist das Leben eines Huhns in Massentierhaltung, welches gerade mal 29 Tage lang ist.
Zusammenfassend lässt sich als sagen, dass die Tierhaltung in den meisten Fällen alles andere als fair und artgerecht ist.

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